Landschaft und Naturraum
Die Landschaft sowie der Naturraum ändern sich von Osten nach Westen sehr deutlich. Im Osten ist eine leicht wellige, durch gute Bodenverhältnisse beförderte, intensive Agrarlandschaft vorherrschend, die nur von wenigen, größeren Waldkomplexen durchzogen wird. Richtung Westen nimmt der Mittelgebirgscharakter stetig zu. In der topographisch stärker bewegten Landschaft tritt auf den Geländerücken vermehrt Waldnutzung auf. Die flachen Hänge und die Flusstäler werden landwirtschaftlich durch Ackerbau und Grünlandanbau genutzt.
Erschließungsstruktur
Nach dem Grundsatz des Zentrale-Orte-Konzeptes ist die Versorgung der Bevölkerung unter angemessenen Erreichbarkeitsbedingungen zu gewährleisten. Gerade im ländlichen Raum ist dies jedoch problematisch und stellt diesen zukünftig vor immer größere Herausforderungen in der Sicherung und Bereitstellung von Angeboten.
Baukulturelle Highlights
Baukulturelle Highlights sind städtebauliche Dominanten, die die Stadtgestalt im Besonderen prägen und von überregionaler Bedeutung sein können. Dazu zählen insbesondere die Lichtenburg und die Kirchenburg in Ostheim, die kath. Stadtpfarrkirche St. Kilian und der Bereich am Oberen Tor mit ehemaligem Amtsschloss und Landratsamt in Mellrichstadt sowie in Fladungen das Rathaus und das Rhön-Museum.
Aber auch in den kleineren Ortschaften und im Umland lassen sich Einzeldenkmale mit besonderer Bedeutung finden. Dazu zählen u.a. die Pfarrkirche mit Klosteranlage in Wechterswinkel, die Kath. Pfarrkirche St. Andreas in Oberstreu, die Kirchenburg in Ostheim, sowie das Schloss Wolzogen in Mühlfeld.
Innenentwicklung
Grundlegend ist die Flächenentwicklung an die tatsächlichen Bedarfe anzupassen. In der kommunalen Praxis bedeutet das, in der Siedlungsentwicklung aktuelle gesellschaftliche Trends sowie ortsspezifische Gegebenheiten zu berücksichtigen. In der Region werden diese u. a. maßgeblich bestimmt durch einen gegenwärtig und auch zukünftig signifikanten Bevölkerungsrückgang, einem Wandel in der Altersstruktur, und damit eines regional unterschiedlichen aber tendenziell abnehmenden Wohnbauflächenbedarfs. Darüber hinaus erfordert eine leistungsfähige Innenentwicklung genaue Kenntnis über die innerörtlichen, zur Verfügung stehenden und entwicklungsfähigen Flächen. Im Allianzgebiet erfolgte die Erhebung der Innenentwicklungspotenzialflächen durch die Kommunen mit Hilfe der Flächenmanagement-Datenbank, einem Instrument des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU).
Medizinische Versorgung
Der demografische Wandel im Landkreis Rhön-Grabfeld zeichnet sich durch einen zukünftig weiteren Bevölkerungsrückgang von 13,6 % aus. Der Wegzug jüngerer Menschen und der höhere Anteil an älteren Menschen bedeutet eine große Herausforderung, welche strukturelle Anpassungen in vielen Bereichen erfordert. Die medizinische Versorgung durch Krankenhäuser ist im Umkreis von 50 km gut aufgestellt und durch die Autobahnanbindung kurzwegig erreichbar. Die Situation, Versorgungslage und Erreichbarkeit der Angebote in der Allianz zeichnet sich jedoch sehr unterschiedlich ab. Benachteiligt sind vor allem die Kommunen und zahlreiche Ortsteile in zunehmender Entfernung zu den Zentren Mellrichstadt und Bad Neustadt a.d. Saale. Daher ist die medizinische Versorgung ein zentrales Thema zur Sicherung der Daseinsvorsorge und der Wohnstandortqualität in der Streutalallianz.
Wirtschaft
Die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft im Bereich der Streutalallianz werden durch verschiedene Faktoren wie u. a. die direkte Grenzlage zu den Bundesländern Thüringen und Hessen, die Strukturen im ländlichen Raum, den demografischen Wandel sowie durch die verkehrsräumliche Lage und die Erreichbarkeit benachbarter Zentren beeinflusst. Nicht zuletzt sind es globale Entscheidungen, welche den Ausschlag für die Zukunft eines Firmenstandortes geben.
Im Allianzgebiet stehen größeren Gewerbebetrieben mit umfassenden Arbeitsplatzangeboten im Schwerpunktbereich Mellrichstadt viele kleinere mittelständische Unternehmen gegenüber, welche sich auf das Gebiet der Streutalallianz verteilen. Für die Allianz als Standort für Wohnen und Arbeiten stellen die Angebote vor Ort einen wichtigen Standortvorteil dar. Die Analyse zeigt umfangreiche Potenziale mit annähernd 90 ha geplanten Flächenreserven und ca. 5 ha erschlossenen Flächen bzw. Brachen im Allianzgebiet. Diese Flächen werden über bestehende Vermarktungsportale angeboten.
Kultur und Identität / Tourismus und Naherholung
Steigende Tourismuszahlen und der anwachsende Trend deutscher Bürger, Urlaub im eigenen Land zu machen, zusammen mit dem steigenden Interesse an Naturtourismus ist Beweggrund für die gesamte Rhön, sich besser zu positionieren und sich besser zu vermarkten. In der Mitte Deutschlands gelegen und gut erreichbar, besitzt die Rhön das Potenzial eine Destination für den steigenden Wochenend-Kurzurlaub zu werden.
Vor allem die Themen Wandern und Radfahren haben dabei einen hohen Stellenwert. Auch Authentizität, zum Beispiel in Form regionaler Produkte oder kultureller Einrichtungen und Veranstaltungen, sind bei der Positionierung einer Destination von Bedeutung. Alle diese Aspekte weist die Rhön bereits auf. Doch ist ihre vernetzte Vermarktung und eine hohe Qualität der Angebote in den meisten Fällen noch nicht gegeben.
Regionalprodukte
Die Herstellung und der Verkauf von Regionalprodukten sind Strategien für Landwirte, die ihre Betriebe diversifizieren und weitere Einnahmequellen generieren wollen, um diese zukunftssicher aufzustellen.
Zudem spielen Regionalprodukte auch in der Vermarktung von Regionen eine zentrale Rolle: In der Vermarktung nach außen, um vor allem für die Region zu werben und Gäste anzulocken und in der Vermarktung nach innen, um Identifikationsmittel für Einwohner der Region zu sein.
Jugend
Das Thema Jugend und junge Erwachsene sind der Schlüssel für die Zukunft und ein Querschnittsthema, das sich in allen Handlungsfeldern wiederfindet. Deshalb muss das Thema als Querschnittsaufgabe verstanden werden und handlungsfeldübergreifend bearbeitet werden.
Kernwege
Die Zukunftsfähigkeit der Landwirtschaft bezieht sich sowohl auf die Bewirtschaftung von Flur und Wald, als auch den bewussten Umgang mit den Folgen des Klimawandels. Die Neuausrichtung des landwirtschaftlichen Wegenetzes auf die veränderten Maßgaben in der Bewirtschaftung ist von zentraler Bedeutung. Die aktuellen Rahmenbedingungen sind durch sanierungsbedürftige Wege, gemarkungsübergreifende Wegelücken, größeren Maschineneinsatz und wachsende Transportmassen, z.B. bei der Belieferung von Biogasanlagen oder Rübentransporten, gekennzeichnet.