Inklusive Arbeit – Streutalallianz

Inklusive Arbeit

 

EUTB-Sprechtag

Beratungsangebot im Streutal für Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen
 

„Ich brauche Hilfe bei der Antragsstellung und dem Verstehen der Bescheide“ mit diesen und anderen Anliegen kommen Ratsuchende in die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) in Schweinfurt. Bereits seit Anfang 2018 ist dieses Angebot eine von über 500 bundesweiten Beratungsstellen, die auf Initiative des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales gefördert werden. Die EUTB richtet sich an Menschen mit Behinderung oder die von Behinderung bedroht sind und deren Angehörige bzw. andere Unterstützer.

Orientierungshilfe auf dem Weg zur Selbstständigkeit

Dabei orientiert sich das unabhängige Beratungsangebot ganz an den individuellen Bedürfnissen und erstreckt sich auf alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens: von Arbeit, Bildung, Mobilität, Wohnen, Gesundheit bis hin zu Freizeit, Partnerschaft und Erziehung. Die EUTB
stellt ein ergänzendes Beratungsangebot zu den bestehenden Angeboten dar. Ziel ist es, Ratsuchende in ihrer Selbstbestimmung zu unterstützen und als „Wegweiser“ vor der Beantragung von Leistungen sowie innerhalb des vielfältigen Angebots von Unterstützungsmöglichkeiten zu dienen.

Ratsuchende aus den Landkreisen Rhön-Grabfeld, Haßberge, Bad Kissingen und der Stadt sowie aus dem Landkreis Schweinfurt können hier eine kostenlose sowie vertrauliche Beratung und Unterstützung finden. Träger der Beratungsstelle in Schweinfurt ist die Gesellschaft zur Förderung beruflicher und sozialer Integration (gfi) gGmbH.

Barrierefreiheit und Peer-Gedanke

Wichtig ist der EUTB vor allem, dass jeder die Beratung im Sinne der Barrierefreiheit in Anspruch nehmen kann. So bieten die Beraterinnen der EUTB Schweinfurt erneut auch Sprechstunden in Mellrichstadt und Fladungen an oder fahren auch schon mal vor Ort zu den Ratsuchenden. Ebenso ermöglicht die EUTB im Sinne des Peer-Gedankens eine Beratung von Betroffenen für Betroffene.

Weitere Informationen zur EUTB finden Sie unter:
www.teilhabeberatung-schweinfurt.de

EUTB Schweinfurt stellt sich vor
(v.l.: Claudia Werner-Herre, Doris Kaufmann,
Elke Rinneck, Ann-Kathrin Tietje)

Beratungstermine erfolgen nach vorheriger
Terminvereinbarung.

Beratungstermine erfolgen nach vorheriger
Terminvereinbarung in der Beratungsstelle Bad
Neustadt a.d.Saale, Hauptstraße 87, zudem
jeden 1. Mittwoch im Monat im Landratsamt
Rhön-Grabfeld und bei Bedarf auch in den
Räumen der folgenden Verwaltungsgemeinschaften:

Verwaltungsgemeinschaft Mellrichstadt:
im Rathaus, Hauptstraße 4, 97638 Mellrichstadt

Verwaltungsgemeinschaft Fladungen:
im Rathaus, Marktplatz 1, 97650 Fladungen

Für Anfragen stehen die Beraterinnen
telefonisch oder per E-Mail zur Verfügung:

0971 699353-16 und 0971 699353-34 und
09721 1724-33
info@eutb-gfi.de

EUTB Flyer 02.2024

EUTB Flyer 03.2023_leichte Sprache

Versorgt am Ort (ehemals VERAH am Ort)

 

Die Streutalallianz unterstützt bei der medizinischen Grundversorgung

Universität Bayreuth informiert die Bürgermeister der Allianz
 

Ein Horror-Szenario, welches in den vergangenen Monaten immer öfter zur Realität wurde: Eine Arztpraxis schließt und die Patientinnen und Patienten wissen nicht wohin. Fast verzweifelt suchen die Menschen dann in der Region nach Hausärztinnen und Hausärzten, die noch freie Kapazitäten haben. Doch meist haben die Praxen in Rhön und Grabfeld einen Aufnahmestopp. Was früher undenkbar war, ist mancherorts heute bittere Realität geworden. Die Prognosen für die hausärztliche Versorgung in ländlichen Regionen, gerade hier in der Rhön, sehen in Zukunft sehr düster aus. Was kann die Streutalallianz dagegen unternehmen? Die Streutalallianz steht deshalb bereits seit ihrer Gründung mit den örtlichen Hausärztinnen und Hausärzten und den Landtagsabgeordneten in Verbindung. Deshalb unterstützt die Streutalallianz seit vier Jahren die Projektidee der HeimatUnternehmer Bayerische Rhön. Die hierzu bald startende Studie wird von der Universität Bayreuth durchgeführt und von den örtlichen Hausärztinnen und Hausärzte unterstützt.

Die Idee der „Dorfschwester“, so der damalige Arbeitstitel, entwickelte sich immer weiter. Ältere Menschen können sich noch an diese erinnern. Damals kümmerten sich in kleineren Dörfern und Ortschaften ausgebildete Krankenschwestern um die Gesundheit der Bevölkerung zu ausgewiesenen Sprechstunden. Ausgebildete Ärzte waren schon damals auf dem Land eine Seltenheit.

Durch viele persönliche Treffen und Telefonate zwischen den Bürgermeistern der Streutalallianz, Landtagsabgeordneten, HeimatUnternehmern, Ärzteverbänden, der Kassenärztlichen Vereinigung, dem Hausärzteverband Bayerns, Universitäten, dem Landesamt für Gesundheit, dem Zentrum für Telemedizin Bad Kissingen und einigen Krankenkassen wurde das Vorhaben so weit konkretisiert, dass eine Projektskizze entstand. Die praktizierenden Ärztinnen und Ärzte der Region brachten noch ihre Erfahrungen aus der medizinischen Versorgung im ländlichen Bereich ein.

Die Lage ist auch 2023 sehr ernst. Denn aktuell besteht zwischen Oberstreu und Fladungen formal eine hausärztliche Überversorgung, die durch die derzeit acht Hausarztpraxen im Streutal begründet ist. Allerdings ist ein Großteil der praktizierenden Ärztinnen und Ärzte älter als 65 Jahre. Lediglich drei von ihnen sind unter 65 Jahren. Wenn in den nächsten Jahren keine Nachfolger für diese Praxen gefunden werden, müssen diese schließen. So wäre die hausärztliche Versorgung in den Dörfern nur schwer bis gar nicht zu gewährleisten. Schon jetzt sind die Hausärzte voll ausgelastet und werden nicht alle Patientinnen und Patienten der anderen Praxen aufnehmen können. Um weite Anfahrtswege zu den Arztpraxen zu verhindern, wurde „VERSORGT am ORT“ (ehemals VERAH am Ort) entwickelt. So sollen auch junge Mediziner fürs Streutal begeistert werden.

Medizinische Versorgung vor Ort und im Ort

„Für die derzeitige und kommende Versorgungs-Situation, speziell im Streutal, brauchen wir innovative und neue Konzepte. Wir benötigen eine medizinische Versorgung vor Ort und im Ort. Medizinische Versorgungszentren (MVZ) und Krankenhäuser sind dafür nicht die universelle Lösung, da sie als zentrale Anlaufstellen nur dem entsprechend mobilen Anteil der Bevölkerung dienen“, sind sich alle Projektbeteiligten einig. Früher waren Hausärzte vormittags in der Praxis und nachmittags bei den Patientinnen und Patienten Zuhause. Doch aufgrund der hohen und stetig steigenden Patientenzahlen vor Ort ist das kaum noch möglich. Nahezu alle Ärztinnen und Ärzte arbeiten bereits mit speziell ausgebildeten und erfahrenen medizinischen Fachangestellten, sogenannten Versorgungsassistenten/Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis (VERAH) bzw. Nichtärztliche Praxisassistentin/Praxisassistent (NäPa). Diese übernehmen Hausbesuche und führen dort ausgewählte, von den Ärztinnen und Ärzten an sie delegierte Leistungen durch.

Versorgung durch ortsgebundene Versorgungsassistentinnen und -assistenten

Die Idee baut auf der jetzigen Arbeitsweise auf und möchte die ausschließlich zu Hause stattfindende Versorgung von Patinnen und Patienten durch eine Versorgungsassistentin oder einen -assistenten durch ein ortsgebundenes Angebot ergänzen. Das Konzept sieht vor, dass die Streutalgemeinden Räumlichkeiten zur Verfügung stellen, welche von den Versorgungsassistentinen oder  -assistenten genutzt werden, um dort die Patientinnen und Patienten der Hausbesuche zu sehen. Hierdurch sollen Fahrzeiten eingespart, der persönlichen Kontakt zu den Patientinnen und Patienten gestärkt und direkt im Ort versorget werden. In Situationen, in denen es den fachkundigen Rat eines Arztes bedarf, wird dieser sofort kontaktiert. Dann wird entweder ein persönlicher Termin in der Praxis vereinbart oder gleich am Telefon über das weitere Vorgehen entschieden. Diese zusätzliche Beratung wird mit moderner Telemedizin zur Übertragung von Bildern oder Videos unterstützt. So könnte die Bevölkerung im Streutal weiterhin eine medizinische Grundversorgung vor Ort und im Ort erhalten. 

Diese ortsgebundene Leistung der Versorgungsassistentinen oder  -assistenten wird im Vergleich zu den etablierten Hausbesuchen im deutschen Gesundheitssystem noch nicht abgebildet und auch nicht vergütet. Derzeit beschäftigen sich die Streutalallianz, die Projektpartner vor Ort und ein Team der Universität Bayreuth um Dr. rer. pol. Reiner Hofmann und Gesundheitsökonomin Julia Bräuer damit, wie solche ortsgebundenen Versorgungsleistungen in der Praxis abgerechnet werden können und wie ein rechtlicher Rahmen aussehen kann. Hierfür muss in einer wissenschaftlichen Studie die neue Art der Versorgung sowohl auf medizinische als auch auf wirtschaftliche Eignung hin bewiesen werden.

Eine weitere Förderung des innovativen Vorhabens ab Januar 2023 durch das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege ist nun in Höhe von knapp einer halben Million Euro gesichert. Die Vertreter der Streutalallianz und alle Projektbeteiligten sind sich sicher, dass durch die weitere sehr gute Zusammenarbeit die hausärztliche Versorgung im ländlichen Raum erhalten bleiben wird. Bisher sicherten fünf Praxen und deren Versorgungsassistentinen oder  -assistenten aus dem Streutal ihre Unterstützung zu. Es können jederzeit neue Praxen in das Vorhaben aufgenommen werden.

Das Projekt „VERSORGT am ORT“ soll nun zeigen, ob es sich für Arztpraxen, Krankenkassen und die Bevölkerung lohnt, die beschriebene Idee dauerhaft umzusetzen und die gesetzlichen Regelungen dafür zu schaffen. Hierfür wird „VERSORGT am ORT“, wie oben beschrieben, wissenschaftlich untersucht. Damit die Arbeit der Universität und der Ärztinnen und Ärzte finanziert werden kann, unterstützte der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek schon im Frühjahr 2022 die Prüfung der Machbarkeit und Vorbereitung der Studie mit 50.000 Euro. In einer Pressemitteilung erklärt er:

„Unser Ziel ist ein neues Versorgungsangebot, mit dem VERAHs – neben den bisherigen Hausbesuchen – von Hausärztinnen und Hausärzten auch beauftragt werden können, Patientinnen und Patienten zu versorgen, die noch hinreichend mobil sind. Während die Hausarztpraxen häufig mehrere Kilometer weg sind, sollen die VERAHs künftig in einzelnen Ortschaften des Landkreises Rhön-Grabfeld stundenweise Patientinnen und Patienten in festen Räumlichkeiten betreuen. So wird der Anfahrtsweg für die Patientinnen und Patienten deutlich verkürzt. (…)

Mit Blick auf die demografische Entwicklung ist klar: Immer mehr ältere Menschen werden in Zukunft von immer weniger Ärztinnen und Ärzten versorgt werden. Ich freue mich daher, dass wir die Studie der Universität Bayreuth ‚VERAH am Ort‘ mit rund 50.000 Euro fördern und damit neue Konzepte entwickeln können, um Versorgungslücken zu vermeiden. Die Studie soll nun dabei helfen, den bisherigen Einsatz der Versorgungsassistentinnen und -assistenten in der Hausarztpraxis weiterzuentwickeln. Mit den VERAH gelingt es uns schon heute, die Hausärztinnen und Hausärzte zu entlasten, etwa bei der Durchführung von Hausbesuchen oder in der Wundversorgung. VERAH kümmern sich dabei bisher vor allem um ältere, immobile und multimorbide Patientinnen und Patienten. Jetzt soll auch die Betreuung mehrerer Patientinnen und Patienten an festen Orten außerhalb der hausärztlichen Praxis untersucht werden.“

Das Team der Universität Bayreuth hatte sich mit dem Konzept, dessen gesundheitsbezogenen, wirtschaftlichen und ethischen Folgen auseinandergesetzt. So fanden und finden weitere Gespräche mit den einzubeziehenden Stellen statt, um die medizinische Eignung und wirtschaftliche Durchführbarkeit zu beweisen, einen rechtlichen Rahmen zu finden und am Ende eine reguläre, abrechenbare Leistung daraus werden zu lassen. Nach vier Jahren Planung wird es jetzt konkret. Es müssen zwar noch Punkte mit Aufsichtsbehörden und Kostenträgern abgestimmt werden, die Studienphase soll aber planmäßig im Frühling beginnen.

Dr. rer. pol. Reiner Hofmann und Julia Bräuer waren deshalb am 30.01.2023 zu Gast in der Lenkungsgruppensitzung der Streutalallianz, um diese über den aktuellen Fortschritt des Projektes und die weiteren Aussichten zu berichten. Derzeit werden mögliche Standorte für die Räume identifiziert und entsprechende ausgewählt. 

VERSORGT am ORT
Die Projektgruppe VERAH am Ort besteht aus der Streutalallianz, Mitarbeitern der Universität Bayreuth und den HeimatUnternehmern Bayerische Rhön (Foto: Streutalallianz e. V.)
Die Projektgruppe VERAH am Ort besteht aus der Streutalallianz, Mitarbeitern der Universität Bayreuth und den HeimatUnternehmern Bayerische Rhön (Foto: Streutalallianz e. V.)

 

Gesundheitsminister Klaus Holetschek eröffnete am 22.05.2023 in Stockheim den ersten VERAH am Ort-Raum in der Streutalallianz.

„VERAH am Ort“

Mobile Versorgungsassistenten/Versorgungsassistentinnen in der Hausarztpraxis (VERAH) bzw. Nichtärztliche Praxisassistenten/Praxisassistentin (NäPa) entlasten bereits einige Hausärzte durch gezielte Hausbesuche. Jedoch werden die Patientinnen und Patienten dabei ausschließlich einzeln besucht. Das neue Vorhaben „VERAH am Ort“ richtet sich an Patientinnen und Patienten, denen der Weg in die Praxis nicht möglich ist, die aber ausreichend mobil sind, um eine Räumlichkeit im Ort aufzusuchen. Dort soll die ortsgebundene VERAH zu regelmäßigen Präsenzzeiten und mit direkter ärztlicher Anbindung die Leistungen erbringen, die sie sonst bei den Patientinnen und Patienten zu Hause durchführen würden. Die dadurch eingesparte Fahrzeit hilft, die hausärztliche Versorgung in den Orten des Streutals zu erhalten.

„Universität Bayreuth – Medizincampus Oberfranken“

Dr. rer. pol. Reiner Hofmann ist Leiter der Projektgeschäftsstelle des Medizincampus Oberfranken an der Universität Bayreuth. Im Kontext des Studiengangs „Humanmedizin Erlangen/Bayreuth“, der die medizinische Versorgung außerhalb von Ballungsräumen fokussiert, führen er und sein Team innovative Projekte durch, die der ländlichen Versorgung einen direkten Nutzen bringen. Dazu gehört auch das Vorhaben „VERAH am Ort“, das von den Gesundheitsökonominnen Julia Bräuer und Laura Wohlfarth durchgeführt wird.

„HeimatUnternehmen Bayerische Rhön e. V.“

Ist ein Netzwerk bestehend aus verschiedenen Unternehmern sowie Fachmännern und -frauen. Sie unterstützen sich gegenseitig mit Fachexpertise und unterstützen angehenden Unternehmer bei der Gründung und der Projektumsetzung. Die Mitglieder sind aus verschiedenen Bereichen, z. B. der Biolandwirtschaft, Bierbrauer, Steuerberaterin usw. Durch ihre Vernetzung stärken sie die Region und gestalten sie vielfältig.

Barrierearmes Streutal

 

Ortsbegehungen

und sonstige Angebote
 

Die Mitglieder der Streutalallianz wollen für alle ihre Bürger das Streutal so lebenswert wie möglich gestalten. Darum ist sie auch im Gremium für Senioren und Menschen mit Behinderung im Landkreis Rhön-Grabfeld durch die Umsetzungsbegleiterin vertreten. So werden die Themen Barrierearmut und selbstständiges Wohnen gemeinsam im Gremium besprochen und umgesetzt und anschließend in der Streutalallianz umgesetzt. So wurden gemeinsam mit den Quartiersmanagern die Ortsbegehungen erarbeitet werden und verschiedene Infoveranstaltungen zu Demenz oder selbstständigen Wohnen in die Region geholt werden.

Die Schulung für die Ortsbegehungen in der Streutalallianz ist für den 13.02.2023 in Ostheim v. d. Rhön um 14 Uhr geplant. Es sind alle Bauhofmitarbeiter und Bauhofmitarbeiterinnen sowie die Senioren- und Behindertenbeauftragten der Kommunen rechtherzlich eingeladen. Interessierte melden sich bitte bei Frau Lisa Reupke vom Amt für Senioren und Menschen mit Behinderung an:

Lisa Reupke
Amt für Senioren und Menschen mit Behinderung (2.5)
Landkreis Rhön-Grabfeld
Spörleinstraße 11
97616 Bad Neustadt a.d.Saale

Telefon  09771 94-163
Fax  09771 94 81-163
E-Mail  lisa.reupke@rhoen-grabfeld.de
Internet  www.rhoen-grabfeld.de

 

Die Streutalallianz ist Mitglied im Gremium für Senioren und Menschen mit Behinderung. Deshalb nahm die Umsetzungsbegleiterin bei der Auftaktveranstaltung zu den Ortsbegehungen im Sommer 2022 in Wollbach teil (Foto: Lisa Reupke).
Die Streutalallianz ist Mitglied im Gremium für Senioren und Menschen mit Behinderung. Deshalb nahm die Umsetzungsbegleiterin bei der Auftaktveranstaltung zu den Ortsbegehungen im Sommer 2022 in Wollbach teil (Foto: Lisa Reupke).
Das Gremium für Senioren und Menschen mit Behinderung besuchte im August 2022 das PÜZ in Mellrichstadt. Die Streutalallianz ist Teil des Gremiums (Foto: Melanie Hofmann).
Bei der Auftaktveranstaltung zu den Ortsbegehungen testete die Umsetzungsbegleiterin der Streutalallianz mit einem Rollstuhl die Barrierearmut in Wollbach (Foto: Lisa Reupke).
Bei der Auftaktveranstaltung zu den Ortsbegehungen testete die Umsetzungsbegleiterin der Streutalallianz mit einem Rollstuhl die Barrierearmut in Wollbach (Foto: Lisa Reupke).

Schulung für Ortsbegehungen

 

Das Streutal wird barrierearm

Kleinigkeiten verändern die Welt
 

Am 13.02.2023 fand eine Schulung für Ortsbegehungen für Bauhofmitarbeiter, Senioren- und Behindertenbeauftragten der Streutalallianz in Ostheim v. d. Rhön statt. Unter der Leitung von Frau Lisa Reupke (Amt für Senioren und Menschen mit Behinderung Rhön-Grabfeld) und Herrn Thomas Bruckmüller (Behindertenbeauftragter Rhön-Grabfeld) wurde den Teilnehmern Beispiele für eine barrierearme Kommune vermittelt. Schon kleine Änderungen in der Farbgebung oder bei der Weggestaltung helfen nicht nur Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen, sondern auch Familien mit Kinderwägen. 

Allerdings haben diese Umgestaltungen auch einen Nachteil, denn nicht jede Barrierefreiheit ist für jede Einschränkung gut, z. B. Leitwege für Blinde sind ungünstig für Gehbehinderte. Man kann also nie wirklich barrierefrei, sondern nur barrierearm werden.

Die Teilnehmer aus dem ganzen Streutal konnten sich von einigen Barrieren selbst ein Bild machen bei der aktiven Ortsbegehung. So erkannte man schnell im Rollstuhl oder durch die Brillen mit Augenkrankheiten, wo alles Barrieren zu finden sind. Die Bauhofmitarbeiter konnten kreative Lösungen kennen lernen, die sie einfach in ihrer täglichen Arbeit umsetzten können.

Beim Amt für Senioren und Menschen mit Behinderung können weitere Informationen eingeholt und ein Koffer mit Brillen über Augenkrankheiten ausgeliehen werden. Die digital beschreibbaren Checklisten für barrierarme Gebäude, Plätze und Veranstaltungen können auf der Seite des Landratsamtes jederzeit abgerufen werden.

Die Teilnehmer testen die Brillen mit Augenkrankheiten (Foto: Streutalallianz)
Die Teilnehmer testen die Brillen mit Augenkrankheiten (Foto: Streutalallianz)

 

Für den Fußgänger oft unbemerkt, können schon geringe Steigungen und unebener Bodenbelag für z. B. Rollstuhlfahrer sehr anstrengend sein (Foto: Streutalallianz)
Für den Fußgänger oft unbemerkt, können schon geringe Steigungen und unebener Bodenbelag für z. B. Rollstuhlfahrer sehr anstrengend sein (Foto: Streutalallianz)

 

 

Auch Türen können ein Hindernis darstellen, wenn sie schwer zu öffnen sind (Foto: Streutalallianz)
Auch Türen können ein Hindernis darstellen, wenn sie schwer zu öffnen sind (Foto: Streutalallianz)
Nicht alle Barrieren können beseitigt werden, wie z. B. die natürliche Topographie (Foto: Streutalallianz)
Nicht alle Barrieren können beseitigt werden, wie z. B. die natürliche Topographie (Foto: Streutalallianz)
Herr Bruckmüller zeigt den Teilnehmern die erste Barriere in Ostheim: die Wasserrinne zwischen Parkplätzen und Gehsteig (Foto: Streutalallianz)

Checklisten und weitere Einzelheiten zu den Ortsbegehungen

Lisa Reupke
Amt für Senioren und Menschen mit Behinderung
Spörleinstraße 11
97616 Bad Neustadt a.d.Saale
Telefon  09771 94-163
E-Mail  lisa.reupke@rhoen-grabfeld.de

 

Das Streutal inklusiv

 

Allianzmanagerinnen und Quartiersmanager

arbeiten Hand in Hand
 

Nicht nur für Senioren oder Menschen mit Behinderung, sondern auch für Familien mit Kinderwägen können alltägliche Erledigungen wie Einkaufen oder Behördengänge kaum bis unmöglich sein. Schon ein Absatz oder eine Stufe hindern viele Menschen ihr Haus zu verlassen, aus Angst sich zu verletzen. Die Streutalallianz e. V. möchte aber so vielen Menschen wie möglich das Leben in der Streutalallianz erleichtern, um das Leben hier zu genießen und bei so vielen Veranstaltungen teilnehmen zu können wie möglich. Deshalb engagiert sich unsere Allianzmanagerin (Foto ganz rechts vorne) in der Arbeitsgruppe gemeinsam mit den anderen Allianzmanagerinnen und den Quartiersmanagern im Landkreis Rhön-Grabfeld, um die Heimat so barrierearm wie möglich zu gestalten. 

Anfang Juni 2021 trafen sich die Mitglieder dieser Arbeitsgruppe in Strahlungen für eine Ortsbegehung. Hier testeten die Teilnehmer den Gebrauch von Rollstühlen und weiteren Gehhilfen und erführen die Auswirkungen von Seh- und Hörbeeinträchtigungen. Auch wenn für die Gruppe manche Situation lustig erschien, konnten doch alle in brenzligen Situationen alle ihre Sinne und motorischen Fähigkeiten nutzen. Durch diese Sensibilisierungsmaßnahme laufen alle mit offeneren Augen durchs Leben als vor der Aktion.

Weiterhin ist die Streutalallianz im Begleitgremium für Senioren und Menschen mit Behinderung vertreten.

Treffen der Managerinnen: (l. o.) Quartiersmanager Strahlungen Volker Elsner, 1. Bürgermeisterin Schönau Sonja Rahm, Quartiersmanagerin Hohenroth Verena Scheuplein, Allianzmanagerin NES-Allianz Hannah Braungart, (l. u.) Fachkraft für die Walddörfer Senionren Sabine Nasner, Fachstelle für Senioren und Menschen mit Behinderung Ramona Nürnberger und Veronika Enders, Allianzmanagerinnen (Grabfeldallianz) Silvia Schmitt und (Streutalallianz) Gertraud Kokula (Foto: Fachstelle für Senioren und Menschen mit Behinderung Rhön-Grabfeld)

Weiterführende Literatur Wir gehen voran