Zukunftsforum 2023 – Streutalallianz

Zukunftsforum 2023

 

für ländliche Entwicklung

Land.Kann.Klima
 

Auch in diesem Jahr besuchten wieder die Allianzvorsitzenden und die Umsetzungsbegleitungen der Streutalallianz und der Allianz Fränkischer Grabfeldgau gemeinsam das Zukunftsforum ländliche Entwicklung in Berlin, um sich mit anderen Akteuren aus ganz Deutschland zu vernetzten und sich über verschiedene Projekte zu informieren. Das diesjährige Motto lautete „Land.Kann.Klima“. Damit soll ausgedrückt werden, dass der ländliche Raum eine Vorzeigerolle bei der Klima- und Energiewende einnehmen muss. Das diesjährige Partnerland war Irland. Dort gibt es in manchen Regionen eine wesentlich niedrigere Bevölkerungsdichte als in Deutschland.

So besuchten z. B. die Managerinnen den Gastvortrag der irischen Delegation. Die Iren erklärten, dass ihre jeweiligen Heimatregionen teilweise sehr hohe Importkosten für die Energieerzeugung für Kohle oder Gas aufbringen mussten. Durch selbst erzeugte erneuerbare Energien konnte dieser Kostenfaktor drastisch gesenkt werden, sodass kommunale Einrichtungen und Sozialbauwohnungen saniert werden konnten. Hierdurch wiederum sind die Kosten für die Bevölkerung gesunken, sodass mehr Geld in die private Gesundheitsversorgung investiert werden konnte. Letztendlich ist die Bevölkerung durch die Umstellung auf erneuerbare Energien gesünder und zufriedener geworden als vorher, sodass eine Abwanderung der Bevölkerung entgegengewirkt werden konnte und sogar junge Familien in diese Regionen gezogen sind. Weiterhin führen die örtlichen Energieunternehmen mit den Schulen wissenschaftliche Projekte durch, um zum einen die Jugend für diese Themen zu begeistern und zum anderen, um potentielle Fachkräfte für ihre Unternehmen zu finden.

Frau Kokula besuchte auch Vorträge über alte und historische Pflanzen. Diese sind teilweise nur in einzelnen Regionen zu finden und werden als regionalstiftend wahrgenommen. Allerdings können nicht alle alten Sorten in der Gegenwart weitergenutzt werden oder sind markttauglich. Weiterhin können die Produkte nicht ständig angeboten werden, dies könnte aber unter Umständen Begierden bei den Kunden wecken. Zu beachten ist aber der relativ hohe Aufwand und der vergleichsweise niedrige Ertrag im Vergleich zu modernen Züchtungen. Zudem gibt es nicht viele Unternehmen, die kleine Mengen weiterverarbeiten. Die Umsetzungsbegleiterin fand diesen Vortrag dahingehend interessant, da im ILEK die Einführung eines streutalspezifischen Produktes vorgestellt wurde und dieses regionalstiftend wirken kann. Die Vertreter der Streutalallianz bevorzugen aber eine stärkere Bewerbung der bisherigen regionalen Produkte.

Zwei weitere Vorträge verdeutlichten die Bedeutung von regionalen, ursprünglich kleinen Initiativen für die Region, v. a. wenn diese interdisziplinär gestaltet werden. Es müssen von Anfang an alle möglichen Akteure angesprochen werden: Politik, Naturschutz, Jugendarbeit, Bildung, Wirtschaft, Landwirtschaft usw. Der Einbezug der Jugend wird als besonders wichtig erachtet, da diese auch in den nächsten Jahrzehnten noch in den Regionen verweilen sollen.

Herr Martin Link bekräftigt, dass der Austausch besonders für die Managerinnen wichtig sei, um für zukünftige Projekte bereits Ansprechpartner zu kennen. Weiterhin wisse das ALE Ufr., dass sich die Allianzen ständig fort- und weiterbilden und Initiative zeigen.

Die Streutalallianz auf dem Zukunftsforum 2023: Die irische Delegation stellt ihre Projekte für die ländliche Entwicklung Irlands vor (Foto: Gertraud Kokula)
Die Streutalallianz auf dem Zukunftsforum 2023: Die irische Delegation stellt ihre Projekte für die ländliche Entwicklung Irlands vor (Foto: Gertraud Kokula)